Das Casting in Warstein

WARSTEIN- Das Thema ist für Warstein kein leichtes

Kölner Casting-Agentur

– und dennoch dürfte das Ereignis für Furore sorgen. Ab 6. Mai wird Warstein zum Haupt-Drehort für einen anspruchsvollen historischen Kinofilm. Auf dem LWL-Gelände aber auch am Kloster Mülheim wird „Nebel im August“ produziert – mit Starbesetzung.

Von Reinhold Großelohmann

Hauptdarsteller ist Sebastian Koch („Das Leben der Anderen“), Regisseur Kai Wessel („Die Flucht“). Viele Warsteiner werden hautnah dabei sein: Komparsen und Kleindarsteller in großer Zahl werden gesucht.

„Es ist ein großer Kinofilm und keine Billigproduktion“, macht Petra Ohler, Inhaberin einer Kölner Casting-Agentur, deutlich. Deshalb sucht sie unter Warsteins Bürgern seriöse Mitwirkende, am liebsten jene, die direkt vor Ort wohnen, damit keine große Anreise nötig ist. Darstellen sollen sie Patienten, Krankenschwestern, Nonnen, Klinikmitarbeiter aber auch normale Bürgerinnen und Bürger.

Mit dem Thema des Films beschäftigt sich Warstein alljährlich mahnend am Totensonntag. Es geht um das menschenverachtende Euthanasieprogramm der Nazis. 1576 Patientinnen und Patienten wurden gegen Kriegsende mit Zügen nach Hadamar gebracht, wo sie in den Gaskammern starben. Noch heute ist der Prellbock am Gleis auf dem Klinikgelände zu sehen. Er wird als mahnendes Relikt in den nächsten Monaten an der Treisekapelle aufgestellt.

Das Drehbuch des Films orientiert sich am Roman von Robert Domes. Der 14-jährige Ernst Lossa gerät als Kind ins Visier der Nazi-Bürokratie. Nachdem der Halbwaise wegen Ungehorsams aus mehreren Kinderheimen geworfen wurde, wird er in eine Nervenheilanstalt abgeschoben. Obwohl er physisch und psychisch völlig gesund ist, behandeln die Autoritäten den Jungen als „Zigeunerkind“ und er gerät in die Mühlen des gefürchteten Euthanasieprogramms der Nazis.

Das Casting findet bereits am Wochenende nach Ostern im Festsaal der LWL-Klinik statt, in der letzten April-Woche wird es ernst mit der Kostümprobe, dem „Fitting“. Ab 6. Mai wird den kompletten Monat über in Warstein und am Kloster Mülheim gedreht. Für einige Szenen muss das Team zudem noch nach Österreich reisen.

Casting für Kinofilm: Wer möchte auf die Leinwand?

© Großelohmann

WARSTEIN - Kaum war der Anzeiger Donnerstagmorgen in den 5000 Haushalten im Stadtgebiet angekommen, freute sich Petra Ohler über die ersten Bewerbungen. Bis um 9 Uhr hatte bereits ein Dutzend Warsteiner erklärt, als Komparsen oder Kleindarsteller dabei sein zu wollen, wenn im Mai der Kinofilm „Nebel im August“ mit Hauptdarsteller Sebastian Koch unter der Regie von Kai Wessel gedreht wird.

Darunter auch eine 81-Jährige, deren großer Traum, einmal vor der Kamera zu stehen, in Erfüllung gehen könnte. Am Donnerstag waren zwei Mitarbeiter der Kölner Casting-Agentur in Warstein unterwegs, um Werbung für das offene Casting am nächsten Wochenende, 11. und 12. April, jeweils von 10 bis 18 Uhr im Festsaal der LWL-Klinik zu machen.

Die deutsch-österreichische Produktion zeichnet nach dem Roman von Robert Domes das Schicksal des „Zigeunerkindes“ Ernst Lossa nach. Gedreht wird auf dem LWL-Gelände, etwa der Nähstube oder dem Waschhaus. Die Außenaufnahmen werden in Österreich gedreht.
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Großes Kino in Warstein - Komparsen gesucht